Die Apuanischen Alpen sind eine der schönsten und typischsten Bergketten Italiens, was die Vielfalt an Habitats und Landschaften betrifft.
Die Anwesenheit des Menschen mit seinen Aktivitäten hat hier bedeutungsvolle Spuren und wichtige historische sowie kulturelle Zeugnisse auf dem Territorium hinterlassen.
Die Apuanischen Alpen sind durch die Schönheit ihres Marmors und anderer Dekorations- und Bausteine (Cipollino, Breccia, Pietra del Cardoso) weltberühmt.
Sie bilden einen atemberaubenden und imposanten Bergkomplex mit einer rauhen Landschaft, tiefen Tälern und steilen Berghängen.
Innerhalb weniger Kilometer steigen die Apuanischen Alpen von der Küstenebene der Versilia bis zu einer Höhe von fast 2000 Metern (M. Pisanino: 1947 m ü.d.M.) auf.
Weitere Informationen
Der vielfältige Ursprung der Gesteine; kieselige Gesteine am Grund und am Rande sowie Karbonatgesteine im Herzen; bestimmt das Sich-Abwechseln von Gebieten mit üppiger Vegetation und Gebieten, die eher vegetationsnackt sind.
Von der Macchia aus, welche die Talfläche vor dem Meer abdeckt, zieht man über Eichenwälder und Mischwälder mit Weissbuchen (wurden oft in Kastanienwälder umgewandelt) bis hin zu Buchenwäldern, die auf einer Höhe von 1000 m liegen. Auf den Gebirgskämmen sind die höchsten Gipfel fast nackt.
Auf den seltenen Bergprärien und den Kalkfelsen hingegen sind Pflanzenarten von grossem geobotanischem Interesse zu finden.
Leider umfasst die Fauna der Apuanischen Alpen viele der grossen Säugetierarten nicht mehr. Einmal lebten hier Bär, Wolf, Luchs und Hirsch. Im Naturpark leben heute einige Pflanzenfresser (Mufflon, Wildziege usw.), die vor kurzem wieder eingeführt wurden.
Besonders wichtig sind einige Fledertiere, die in den Höhlen leben, sowie unter den Nagetieren die Schneemaus (Microtus nivalis).
Die wichtigsten Vogelarten dieser Berge sind die Alpenkrähe (Pyrrhocorax), die auch das Symbol des Parks ist, und auf den Gipfeln (M. Corchia, M. Sumbra, M. Roccandagia) lebt, dann der Steinadler, der im nördlichen Teil der Bergkette (Equi-Pizzo d'Uccello) lebt, das Rothuhn (Alectoris rufa), die Felsenschwalbe (Hirundo rupestris), und die Alpenbraunelle (Prunella collaris).
Unter den Reptilien sind der Brillensalamander (Salamandrina terdigitata), der Ambrosis Höhlensalamander (Hydromanthes ambrosii) und der italienische Bergmolch (Triturus alpestris apuanus) zu nennen.
Das grösste Umweltproblem in den Apuanischen Alpen ist, den Bergbau mit der Erhaltung der Umwelt und des ganzen Schutzgebiets zu vereinigen.
Am Rande des Parks gibt es ca. 300 Steinbrüche, die ein Zeugnis des wirtschaftlichen, aber auch der historischen und kulturellen Werte dieser Gegend sind. Zugleich bedrohen sie jedoch die Landschaft und die Umwelt.
Sie sind eine konkrete Gefahr; nicht nur wegen der Menge an geförderten Materalien (jedes Jahr ca. 1,5 Millionen Tonnen an Steinen und Erde, und ca. 2 Millionen Tonnen an Schotter), sondern auch wegen der negativen Einflüsse auf die Umwelt, wegen der Grundwasserverschmutzung, und wegen des zunehmenden Verkehres.
Wie einige Funde aus Stein beweisen, wurden die Apuanischen Alpen schon in der Vorgeschichte von kleinen nomadischen Gemeinschaften bewohnt.
In der Eiszeit kamen die ersten Volksstämme, die das Territorium stabil besiedelten.
Es handelte sich um ein Volk aus dem Westen, welches mehrere Gebiete besiedelte, die sich in gebirgsstrategischer Lage befanden.